Qualitätssicherung in der Netzwerkarbeit

Ein Netzwerk aufzubauen, alle wichtigen Partner zum Mitmachen zu gewinnen, konkrete Beiträge von ihnen einzuholen, die Kommunikation unter den Partnern zu organisieren und und und – all das erfordert viel Aufwand und Mühe. 

Endlich hat man es geschafft und die konkrete Netzwerkarbeit beginnt. Dann stellt sich irgendwann – am besten schon durchaus früh – die Frage: Was kann man unternehmen, um die Qualität der Netzwerkarbeit dauerhaft zu überprüfen und zu sichern?  

Am Beispiel des Netzwerks zdi.NRW zeigen wir im Folgenden eine erprobte Form der Qualitätssicherung in der Netzwerkarbeit: 

zdi steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“ und ist mit über 5.000 Partnerschaften mit Akteur:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Schule, Politik und Gesellschaft europaweit das größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchses. Flächendeckend in NRW gibt es MINT-Angebote für Schülerinnen und Schüler in allen Kreisen und kreisfreien Städten. In den vergangenen 15 Jahren hat zdi über 2 Millionen junge Menschen erreicht. Koordiniert wird zdi vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen (MKW). (Weitere Informationen unter: www.zdi-portal.de und https://mint-community.de). matrix ist vom MKW als Landesgeschäftsstelle (LGS) mit der operativen Umsetzung der Gemeinschaftsoffensive zdi beauftragt. 

Die MINT-Regionen in NRW – die zdi-Netzwerke – erhalten vom Wissenschaftsministerium jährlich ein Qualitätssiegel verliehen, wenn sie sich an den Qualitätssicherungsmaßnahmen der zdi-LGS beteiligen.  

Dialogorientierte Qualitätsentwicklung in der Netzwerkarbeit 

Dabei handelt es ich um eine partizipative und pragmatische Qualitätssicherung. Wir sagen auch: Dialogorientierte Qualitätsentwicklung. Hingegen geht es explizit nicht um wissenschaftliche Evaluation und Exaktheit oder die Perspektive aus der Forschung. Insofern findet Qualitätssicherung innerhalb der zdi-Landschaft als lebendiger und offener Dialogprozess mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung statt. 

Grundprinzip der Netzwerkarbeit bei zdi.NRW ist die regionale Individualität und Selbstträgerschaft. Es gibt keine zentrale Finanzierung für zdi vom Land NRW. Das Wissenschaftsministerium gibt lediglich einen formalen Rahmen vor, den jede Region individuell durch eine eigene Struktur und ein eigenes Programm inhaltlich füllen muss. Eine dauerhafte Legitimation erreichen die Netzwerke durch regionalen Konsens und durch die Sicherstellung einer dauerhaften Grundfinanzierung aus Beiträgen der regionalen Partner:innen. 

Elemente der Qualitätssicherung in der Netzwerkarbeit 

Darauf aufbauend umfasst die zdi-Qualitätssicherung – neben einer Vielzahl an Begleitmaßnahmen – im Kern die zwei folgenden Elemente. 

  1. Quantitative Erhebung im Rahmen des zdi-Monitoring 

Dabei handelt es sich um eine jährliche Erhebung fundamentaler Zahlen, um Entwicklungen deutlich zu machen und Entwicklungsbedarfe zu identifizieren. Zahlen werden u.a. erhoben  

  1. Jährliche Qualitative Interviews der zdi-LGS mit den Trägern der Netzwerke 

Grundlage der Interviews ist ein umfangreicher Fragenkatalog zu acht wichtigen Aspekten der Netzwerkarbeit (siehe Grafik). Die Gespräche werden geführt von erfahrenen Regionalberater:innen der zdi-LGS, die versuchen, einen umfassenden, ganzheitlichen Blick von außen auf die Netzwerkarbeit einer Region zu werfen und zusätzlich – ganz wichtig – die Entwicklung der betrachteten Region mit anderen Regionen (im selben Zeitraum) zu vergleichen. Dies wird dadurch erreicht, dass sich die Regionalberater:innen der zdi-LGS vor, während und vor allem nach der Interviewphase aller 47 zdi-Netzwerke untereinander austauschen, dadurch ihre Bewertungsmaßstäbe abstimmen und so eine abgewogene Übersicht über die Entwicklungen in allen zdi-Netzwerken erreichen. Darüber hinaus sind diese Abstimmungsprozesse äußerst hilfreich bei der Identifizierung und der Weitergabe von guter Praxis der Regionen untereinander. 

Eine abschließende Übersicht der Bewertung erfolgt in Form eines Spinnendiagramms, das auf einen Blick die Entwicklung jedes einzelnen Netzwerks im Vergleich zum Vorjahr anhand von acht verschiedenen Aspekten ermöglicht. 

Netzwerkarbeit Auswertung Qualität - Spinnendiagramm
Das Spinnendiagramm zeigt die Entwicklung eines Netzwerks im Vergleich zum Vorjahr.

Am Ende des Bewertungsprozesses verständigen sich das regionale Netzwerk und die zdi-LGS auf eine einvernehmliche Formulierung von Zielen und Handlungsempfehlungen für die Arbeit des zdi-Netzwerks im Folgejahr. Diese werden gemeinsam und unter Beachtung von Realisierbarkeit und Angemessenheit festgelegt.  

Bei positivem Abschluss der quantitativen und der qualitativen Gesamtbewertung empfiehlt die zdi-LGS dem MKW eine Verlängerung des zdi-Qualitätssiegels für ein Jahr.  

zdi Qualitätssiegel in der Netzwerkarbeit
zdi Qualitätssiegel

Zusammenfassung Qualitätssicherung in der Netzwerkarbeit 

Abschließend seien einige zentrale Punkte noch einmal wiederholt, weil sie für den Gesamtprozess eine entscheidende Bedeutung haben: 

Mehr über den Aufbau einer Community und das Management einer Community oder eines Netzwerks erfahren Sie hier: https://matrix-gruppe.de/blog/2022/04/19/community-management/ 

Mehr über die MINT-Förderung in NRW & das zdi-Qualitätssiegel 2022 erfahren Sie hier: https://zdi-portal.de/blog/mint-foerderung-in-nrw-auch-2022-ausgezeichnet-zdi-netzwerke-erhalten-diesjaehrige-qualitaetssiegel/