Mädchen und junge Frauen für MINT begeistern – so geht’s

von Kerstin Helmerdig

Mädchen mögen MINT. Und sie können MINT! Trotzdem sind immer noch viel zu wenig Frauen in MINT unterwegs. Unsere Erfahrung zeigt: Wir können Mädchen für MINT begeistern und gewinnen mit alltagsnahen Kontexten, Rollenvorbildern, außerschulischen Lernorten und Partizipation.  

Mädchen für MINT begeistern

Kontextualisierung: Blick über den MINT-Tellerrand 

Verstehen Mädchen und Frauen (aber auch Jungen und Männer) intuitiv, wozu sie MINT-Wissen brauchen, sind sie Feuer und Flamme für MINT. Das gelingt, indem wir ihr Interesse für Kontexte aufgreifen. Denn: MINT ist überall. Egal, ob Klimawandel, Corona-Pandemie oder Fragen zur Nachhaltigkeit. In unseren Projekten und Konzepten setzen wir auf interdisziplinäres Wissen, und zeigen jungen Frauen, wie hilfreich es ist, ein gutes Grundverständnis für MINT zu haben – oder eben sich ganz diesen Disziplinen zu verschreiben. Gerade bei der Berufs- und Studienorientierung gibt es zahlreiche vorbildhafte Projekte, bei denen die Schülerinnen beispielsweise Apps programmieren, um Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen in ihrer Lebenswelt zu finden. 

MINT-Rollenvorbilder: Orientierung und Austausch 

Menschen orientieren sich an Menschen. Vorbilder helfen dabei, sich selbst zu erkennen. Erfolgreiche Naturwissenschaftlerinnen, Innovatorinnen, Expertinnen im MINT-Bereich, aber auch Ingenieurstudentinnen sowie angehende Chemielaborantinnen – sie alle können junge Mädchen für MINT begeistern. Wir arbeiten gezielt mit Frauen, die sich für einen MINT-Werdegang entschieden haben und bringen diese Vorbilder in Kontakt mit Schülerinnen. Dies geschieht zum Beispiel, indem Studentinnen Kurse leiten oder ältere Schülerinnen Projekte begleiten – nahbar und auf Augenhöhe. 

Außerschulische Lernorte 

Schüler:innenlabore, FabLabs und MakerSpaces eröffnen die Möglichkeit, sich ohne Druck auszuprobieren. Durch Labore mit moderner – und sehr forschungsaktueller – Ausstattung bekommen Mädchen und Frauen realistische Einblicke in die Arbeits- und Forschungswelt. Insbesondere Mädchen und Frauen erfahren sich an solchen Orten neu. Sie gehen ihrer Begeisterung für die MINT-Disziplinen unbefangen und ohne Notendruck nach. Wie beispielsweise in unserem matrix Lab, in dem ein Team von drei jungen Frauen Hilfsmittel für Menschen mit körperlicher Einschränkung entwickelt hat. 

Mädchen für MINT begeistern durch Partizipation 

Mädchen wissen am besten, welche Themen sie interessieren. Mit Hilfe von Online-Community-Plattformen oder Vor-Ort-veranstaltungen wie BarCamps oder Hackathons bringen wir MINT-Akteur:innen und Schüler:innen zusammen. Wir hören zu und greifen ihre Themen auf.  

Woher wir das wissen? Diese vier Punkte sind die Essenz aus über 15 Jahren MINT-Bildung bei matrix. In verschiedenen Projekten wie zdi.NRW, zdi-BSO-MINT und MINTvernetzt haben wir mit den jungen Frauen diskutiert und selbst ausprobiert, wie wir Mädchen für MINT gewinnen.